Wildschwein die Erste

von Sebastian Mey (Kommentare: 0)

Himmelfahrt

Himmelfahrt ist bekanntlich immer ziemlich viel los in den heimischen Wäldern, leider auch oft zum Leid von Planzen und Tieren, die oft mit lallenden Artikulationen und den Überresten von Alkohl-Umverpackungen, sprich Flaschen in allen Variationen, in ihrem zu Hause gestört werden.
Es gibt aber auch Störungen und Überraschungen der anderen Art, die auch ein Eindringen in den natürlichen Lebensraum der Waldbewohner gleichzusetzen ist.

Es sollte sich also im sehr frühen Morgen des Himmelfahrttages so ereignen, dass ich unser unser Blechmobil im Morgengrauen nach Wolfsburg Unkeroda brachte, um mit dem Mountainbike eine sportliche Morgenrunde zu drehem, mit Endziel Eisenach. in den darauffolgenden Stunden wollten wir von Eisenach nach Unkeroda wandern und mit dem bereitgestellten Gefährt wieder zurückfahren.

Schon kurz vor 8 Uhr am Morgen war auf dem Parkplatz vorm Schwimmbad einiges los. Ein großer Trupp Männer, Männlein, kleine Männchen, Männikicksen, Jungen und Bübchen sammelten sich, um gemeinsam die feuchtfröhliche Wanderung zur Sängerwiese zu beginnen. 
Natürlich wurde ich schief angeschaut, als ich das gefederte Matall-Pferd aus dem Wagen buxierte. Auch der ein oder andere Spruch in scheinbar schon nicht mehr ganz so nüchternem Zustand (7:45 Uhr!!!) wurde geklopft. Trotzdem waren die Jungs ganz witzig und so kaufte ich Ihnen noch ein Plakette ab, damit die Einkehr auf der Sängerwiese etwas refinanzierbar bleibt.

Schnell los...
Der Rennsteig kam schneller als gedacht, so dass noch Zeit für eine ordentliche Extrarunde Spaß blieb.
Es ging bergab, Tempo Tempo, Kurve... Vollbremsung

Was war das? Der Wald schien sich zu bewegen. Aber in meiner Getränkeflasche war doch nur Wasser, kein Bier oder Schnapps... Das Hirn setzte Für Augenblicke aus, und als langsam realisierte, was los war, hörte ich das Grunzen.
Die Bewegungen um mich herum kam von den Wildschweinen. Mit dem Fahrrad bin ich in eine komplette Rotte reingefahren - rechts und links - über all Wildschweine mit Frischlingen. 
Die meisten Schwarzkittel liefen etwas behäbig vom Weg in das seitliche Gebüsch, doch ein Frischling duckte sich neben mir ins Gras und tat so, als ob es nicht da ist - Sehe ich Dich nicht, siehst Du mich auch nicht.
Was blieb mir also übrig, als den geordneten Rückzug anzutreten, immer den Blick zu den Schweinen gerichtet. Denn eine Schweinemama verteidigt ihren Nachwuchs - richtig so!
NAch einigen Metern Abstand, Klatschen und Rufen wagte ich erneut den Vorstoß - Sie waren weg. Das Rascheln war noch deutlich zu hören.

Das war bestimmt nicht die einzigste Störung an diesem Tag, an dem tausende Menschen durch die Wälder wandern, torkeln, liegen... 
Für mich war es eine aufregende und unverhoffte Begegnung, für die ich dankbar bin.

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